Über Konkret

konkret ist die einzige linke Publikumszeitschrift Deutschlands.

1973 ging der alte konkret-Verlag in Konkurs.

1974 wurde der Neue Konkret Verlag gegründet.

Im Oktober 1974, nach genau einjähriger Pause, war konkret wieder am Kiosk. Die Zeitschrift erscheint seitdem monatlich, ihr Herausgeber ist Hermann L. Gremliza. konkret publiziert außerdem die Sachbuch-Reihe konkret texte sowie jährlich zur Frankfurter Buchmesse das Sonderheft literatur konkret.

Der Rückblick auf 60 Jahre konkret zeigt die Geschichte der Zeitschrift als die Geschichte ihrer Zeit, beide ebenso chaotisch wie konsequent zugleich.

Von den fünfziger Jahren bis heute steht konkret für die Absage an Krieg, Militär, Rüstung, an Aberglauben (auch den christlichen) und Ideologie, an Ausbeutung, Kapitalismus, Nazismus, Faschismus, Rassismus, Antisemitismus.

Immer wieder macht sich konkret zum Sprachrohr oppositioneller Bewegungen (Anti-Atomtod- und Friedensbewegung, Studentenunruhen und Apo, Jusos, Kommunisten und politische Militanz, Anti-AKW-Bewegung, Volkszählungs-Boykott und Solidarität mit politischen Gefangenen), und immer wieder finden oppositionelle Bewegungen ihre schärfsten Kritiker in konkret. Kaum einer rebellischen Regung hat konkret sich ganz verschlossen, und keiner hat die Zeitschrift sich angeschlossen - nicht den herumschweifenden Haschrebellen, nicht den K-Gruppen, nicht den Jungsozialisten und nicht den Grünen.

Seit 1990 beschäftigt sich konkret in besonderer Weise mit den Folgen der deutschen Wiedervereinigung: dem Erstarken des Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus, der Zunahme neonazistischer Gewalttaten und der Militarisierung der Außenpolitik.

Das Autorinnenverzeichnis von konkret ist ein "Who is who" der politischen und literarischen Intelligenz der Zeitgeschichte:

von A wie Abendroth, Adorno, Anders, Andersch, Amendt und B wie Beauvoir, Boehlich, Böll, Büsser sowie C wie Chotjewitz über E wie Eggebrecht, Engelmann, Enzensberger, M wie Mandel und Marcuse und R wie Reemtsma, Ridder, Roth und Rowohlt bis S wie Sartre, Schily, Seghers, Strobl und Z wie Zufall, Rainer, Autor in konkret 12/86, nach dessen Prinzip diese Namensauswahl getroffen wurde.

Heute schreiben in konkret unter anderen:

Dietmar Dath, Christel Dormagen, Thomas Ebermann, Sonja Eismann, Georg Fülberth, Ilse Bindseil, Gerhard Henschel, Ulrich Holbein, Barbara Kirchner, Fritzi Busch, Jörg Kronauer, Dietrich Kuhlbrodt, Georg Seeßlen, Wenzel Storch, Klaus Theweleit und Oliver Tolmein.

Verantwortlicher und Politikredakteur ist Wolfgang Schneider, Kulturredakteur ist Thomas Blum.