»Eine Welt ohne Hegemon« von Jörg Kronauer:
China, der Globale Süden und das Ende der westlichen Vorherrschaft.
Die Staatenwelt ist in Bewegung geraten. Schien es nach dem Ende des Sozialismus in Ost- und Südosteuropa unumstößlich, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten die Ordnung der Welt bestimmten, so formiert sich seit einigen Jahren eine globale Gegenbewegung. Dass China und Russland sich der westlichen Dominanz nicht mehr beugen wollen, ist schon länger unübersehbar. Nun aber wehren sich auch die meisten Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gegen ihre einstigen Kolonialherren. Diese wiederum bemühen sich nach Kräften und mit allen Mitteln, ihre Machtpositionen zu erhalten. Fixiert auf ihren Konkurrenzkampf mit China und Russland, haben die westlichen Staaten erst spät realisiert, dass sie peu à peu auch die Hegemonie über den Globalen Süden verlieren. Der profitiert von den Chancen, die ihm der Aufstieg nicht nur Chinas, sondern auch weiterer Schwellenländer von Indien bis zur Türkei bietet. Neue internationale Bündnisse gewinnen an Einfluss, zum Beispiel die Brics (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika), die das Ziel eint, der Dominanz des Westens – und mit ihr den letzten Resten der westlichen Kolonialherrschaft – das lange ersehnte Ende zu setzen. Entsteht da eine neue Welt ohne Hegemon?
Das Buch ist im Buchhandel und im konkret-Shop erhältlich.
Jörg Kronauer ist Sozialwissenschaftler und freier Journalist. Er hat zuletzt die Bücher „Wir sind die Herren des Landes“. Der deutsche Griff nach Griechenland – Geschichte einer Unterwerfung (2016, konkret texte 69), „Der Rivale. Chinas Aufstieg zur Weltmacht und die Gegenwehr des Westens“ (2019, konkret texte 76) und „Der Aufmarsch – Vorgeschichte zum Krieg: Russland, China und der Westen“ (2022) veröffentlicht. Jörg Kronauer arbeitet als Redakteur des Nachrichtenportals german-foreign-policy.com und lebt in London.