BETRIEBSGERÄUSCHE - konkret entsorgt den Sprachmüll der Medien
Der FC Bayern liegt hoffnungslos auf dem unwürdigen zweiten Tabellenplatz, verliert zuhause gegen Werder Bremen, und vom Pokal muss er sich in Saarbrücken verabschieden. Wie konnte es zu solcher Schmach kommen? Kaiser Franz und dickes Müller wussten noch, dass vor dem Erfolg die Mühe steht, denn sie waren mit dem klaglosen Ethos der alten Bundesrepublik gesegnet. Aber die heutigen Erics und Leons kassieren das Profigehalt wie ihre Altersgenossen das Bürgergeld und denken sich nichts dabei.
»Wir werden alle sterben – und zwar wahrscheinlich auf schrecklichste Weise. Aber zumindest können wir darüber lachen, wie komplett behämmert es ist, von einer Gruppe Kindsmänner getötet zu werden, die einen Internetfrosch anbeten.« Elisabeth Sandifer: Neoreaction a Basilisk. Essays on and around the Alt-Right
Haha, witzig, witzig: Ein paar Big- und Fin-Tech-Unternehmer und ihre superreichen Bros hatten beim Self-Enhancement mit lustigen Pülverchen auf irgendeiner Richy-Rich-Party eine geniale Idee, und der Rest der Welt muss es mal wieder ausbaden.
Es bleibt kompliziert mit der befreiten Pornografie. Von Katrin Hildebrand
Es ist schon ein paar Jahre her, da war ich auf Fortbildung in einer Schwulensauna. Die Sauna wurde gerade geputzt, war nicht offiziell offen. Ansonsten wären wir Fortzubildenden, darunter vor allem Frauen, nicht eingelassen worden. Voller Stolz stellte uns der Saunachef die riesige Anlage mit allen Vergnügungselementen vor. Die meisten waren hochinteressiert, fanden die Einrichtung spannend und stellten viele Fragen. Eine davon lautete: »Gibt es so etwas hier in der Stadt auch für Frauen?« Worauf der Chef erklärte: »Nein.« Und dann hinzufügte: »Wissen Sie, die weibliche Sexualität ist nach innen gewandt, die männliche nach außen.« Frauen seien eben nicht so sexuell, daher brauche es auch keine Sauna, in der neben den üblichen Hitzekammern viel Platz für Lust, Sex und Erotik sei.
Die »Rückführungsoffensive« bezweckt eine nationalstaatliche Abschottung um jeden Preis. Von Thomas Hohlfeld
Abschiebungsalltag in Deutschland: Im Juli 2023 wurde ein junger Mann, der zum Studium nach Deutschland gekommen war, nach Mauretanien abgeschoben. Als katholischem Konvertiten drohe ihm dort Verfolgung, hatte er vorgebracht. Das Asyl-Bundesamt und ein Einzelrichter bewerteten die Hinwendung des Mannes zum Christentum jedoch als nicht glaubhaft, ihm drohten bei einer Rückkehr keinerlei Sanktionen.
Ein Plädoyer für die legale Ächtung der Höcke-Partei. Von Peter Bierl
Die Kampagne für ein Verbot der AfD hat Fahrt aufgenommen. Die Initiative des Online-Blogs »Volksverpetzer« meldet mehr als 600.000 Unterschriften. Die Online-Petition des Physikers Indra Ghosh aus Düsseldorf, die unter dem Titel »Höcke stoppen« darauf abzielt, die Grundrechte des Faschistenführers aufzuheben, ist vor erst zwei Monaten gestartet und innerhalb von wenigen Tagen mit rund 700.000 Unterschriften durch die Decke gegangen.